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Über Zukunftsperspektiven und Herausforderungen in der Pflege

Der demografische Wandel stellt die Pflegebranche vor immer größere Herausforderungen: Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften wächst, die Anforderungen an die Versorgung älterer Menschen steigen – damit sind innovative Lösungen und enge Kooperationen innerhalb der Branche mehr denn je gefragt. Vor diesem Hintergrund fand am 19. März 2025 das 4. Pflegenetzwerktreffen im Kyffhäuserkreis statt.

In der Aula der Kyffhäuser-Paracelsusschule in Bad Frankenhausen versammelten sich Fachkräfte aus der Pflegebranche, um sich über aktuelle Entwicklungen, neue Projekte und wichtige Themen der Pflegearbeit auszutauschen. Organisiert vom Pflegestützpunkt des Landratsamtes Kyffhäuserkreis bot das Treffen eine Plattform für den Dialog und die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure im Bereich der Senioren- und Pflegeversorgung.

Zu Beginn begrüßte Sozialdezernentin Sabine Bräunicke die Anwesenden und im Verlauf der Veranstaltung informierte sie gemeinsam mit Mitarbeitenden des Landratsamtes über aktuelle Projekte im Landkreis, darunter das Seniorenprojekt AGATHE sowie das Landesprogramm „Solidarisches Zusammenleben der Generationen“ (LSZ). Diese Projekte sollen nicht nur die Lebensqualität der älteren Bevölkerung im Kyffhäuserkreis verbessern, sondern auch eine engere Vernetzung zwischen den Generationen fördern. Darüber hinaus wurde die neue Auflage der Broschüre „Älter werden im Kyffhäuserkreis“ vorgestellt, die all das bündelt, was die Region älteren Menschen zu bieten hat – von Beratungsangeboten bis hin zu Freizeitaktivitäten.

Der Beitrag von Frau Köhler und Frau Kühnemund vom KMG Klinikum Sondershausen, die über den Übergang vom Krankenhaus in eine Pflegeeinrichtung sprachen, machte deutlich, wie wichtig es ist, dass dieser Übergang so reibungslos wie möglich funktioniert und alle Akteure beteiligt werden. Ein weiteres relevantes Thema des Netzwerktreffens war das Betreuungsrecht. Melanie Mechtold vom Gesundheitsamt erklärte, welche rechtlichen Rahmenbedingungen für die Betreuung von pflegebedürftigen Menschen gelten und was sowohl für Pflegekräfte als auch für Angehörige zu beachten ist.

Auch die Frage der Begleitung am Lebensende war ein zentrales Thema des Treffens. Frau Jope, Referentin des Thüringer Hospiz- und Palliativverbundes e.V., betonte, wie essenziell eine gute palliative Versorgung ist und wie Hospizdienste dabei helfen können, den Patienten und deren Familien sowohl emotional als auch fachlich zur Seite zu stehen. Dabei betonte sie, dass die im Artikel 1 der Verfassung des Freistaates Thüringen Unantastbarkeit der Würde des Menschen auch im Sterben zu achten und zu schützen ist.

Nach einer kurzen Mittagspause, die viele Möglichkeiten zum persönlichen Austausch bot, begrüßte Landrätin Antje Hochwind-Schneider (SPD) die über 50 anwesenden Teilnehmenden des Netzwerktreffens. Sie dankte ihnen für die sehr wichtige aber auch schwierige Arbeit in der Pflege, die hier tagtäglich geleistet wird. Weiter ging es dann mit dem Thema Fachkräftemangel, denn klar ist: Pflegekräfte sind gefragt – auch und vor allem in unserer ländlichen Region. Frau Kühn vom Thüringer Landesverwaltungsamt und Frau Werther als Berufsberaterin der Bundesagentur für Arbeit stellten die Weiterbildungsagentur Thüringen Nord mit konkreten Maßnahmen vor, wie der Arbeitskräftebedarf in der Region abgedeckt werden kann. Außerdem informierten Herr Rauschenbach und Frau Andalibi von der Tern-Group aus Leipzig über die Möglichkeiten, ausländische Fachkräfte für die Pflege zu gewinnen.

Zum Abschluss des Netzwerktreffens ging es um die Umsetzung des Masterplans Gesundheitsversorgung 2030 im Kyffhäuserkreis. Sylvia Fonfara, Arztlotsin im Kyffhäuserkreis, stellte vor, wie der Kyffhäuserkreis den gesundheitlichen Herausforderungen der Zukunft begegnen möchte – und welche konkreten Schritte dafür bereits auf den Weg gebracht und umgesetzt wurden.

Das Netzwerktreffen endete mit einem Austausch über die Zukunft eines Ausbildungsverbundes im Kyffhäuserkreis sowie den Themen zukünftiger Treffen. Es wurde deutlich, dass die Herausforderungen zwar groß sind, die Motivation für gemeinsame Lösungen aber größer.

„Der Dialog bei unserem Netzwerktreffen war wieder einmal ein bedeutsamer Schritt, um die Pflege im Kyffhäuserkreis auch langfristig gut aufzustellen. Wir sind überzeugt, dass wir durch enge Kooperation und innovative Ideen den Herausforderungen der Zukunft gemeinsam begegnen können“, fasst Landrätin Antje Hochwind-Schneider das Pflegenetzwerktreffen zusammen.

4. Pflegenetzwerktreffen im Kyffhäuserkreis